Unsere Werte, unsere Arbeitsweise, unser Glauben
Menschen im Zentrum – Das Ziel allen gesellschaftlichen Handelns muss das Wohl der Person sein. Die Politik muss das Wohl der in einem Gemeinwesen lebenden Personen im Blick haben. Denn der Mensch ist Zentrum, Urheber und Ziel allen gesellschaftlichen Handelns. Der Grund dafür liegt darin, dass jeder Mensch ein Abbild Gottes und gleichzeitig Mit-Mensch ist.
Menschenrechte. Für CPA sind Menschenrechte elementar. Dazu zählen für uns Werte wie Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen, wie sie in den klassischen Texten der Menschenrechte formuliert sind. Diese Rechte sind universell, unteilbar und unveräusserlich. Eine Diskriminierung der Menschen aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, Nationalität, sozialer Herkunft und persönlichen Überzeugungen lehnen wir daher strikte ab.(1)
Schutz der persönlichen Würde. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wir sind als Christen besonders in Lebensrechtsfragen (zum Beispiel das Ende des Lebens) herausgefordert, uns für die Unversehrtheit des Lebens einzusetzen. Jeder Mensch hat das Recht auf Leben. Alles, was dem Leben dient, ist zu fördern, was es behindert oder gar schädigt, ist zu bekämpfen. Es darf auch im Einzelfall nicht zur Schädigung einzelner Menschen zugunsten anderer Menschen kommen. Neben dem Einsatz für die Freiheit des einzelnen Menschen geht es heute immer mehr auch um die Güterabwägungen zwischen der Freiheit und unverletzlichen Würde des einen Menschen gegenüber der Freiheit und unverletzlichen Würde des andern Menschen. Dabei ist der schwächere Mensch besonders zu schützen. Auch wenn die persönliche Freiheit hoch zu schätzen ist, darf sie nicht über das Prinzip der Liebe zum Nächsten gestellt werden.
Gemeinwohl – Die Gesellschaft soll strukturell so geordnet sein, dass sich das menschliche Zusammenleben zum Vorteil aller entwickeln kann. Das Gemeinwohl fragt danach, ob einzelne übermässig begünstigt werden oder ob einzelne übermässig Lasten tragen müssen, damit andere Vorteile geniessen können. So verweist das Gemeinwohl auf die Vermittlung zwischen privaten und öffentlichen Interessen. Ein Gemeinwohl, das auf Solidarität gegründet ist, stellt die sozialethische Seite der biblischen Nächstenliebe dar und provoziert insofern, als es letztlich alle individuellen Rechtsansprüche aus der Gemeinwohlperspektive betrachtet und Eigennutzen kritisch hinterfragt.
Weltweite Gemeinschaft der Menschen. Denken in globalen Zusammenhängen wird immer wichtiger. Die wenigsten grossen Fragen lassen sich noch in der Begrenzung auf die Schweiz angehen. Motto: Global denken, lokal handeln. Der Einsatz für die Armen weltweit, die Förderung einer ganzheitlichen Entwicklungszusammenarbeit und das Engagement gegen Menschenhandel sind Themen, die für uns Christen je länger je wichtiger sind.
Solidarität – Jeder Mensch ist ein Mit-Mensch. Wir sitzen letztlich alle im gleichen Boot. Dies verpflichtet uns zu gegenseitiger Haftung und Verantwortung. Im christlichen Kontext bedeutet Solidarität darum auch „Geben à fond perdu“, weil der andere (notleidende) Mensch ein Mensch ist. Befreiungstheologisch kommt es in der Option für die Armen zum Ausdruck. In der Solidarität verbinden sich die Forderung nach Gerechtigkeit und die Praxis der Liebe.
Gerechtigkeit. Jeder Mensch hat Anrecht auf eine gerechte Behandlung. Markante Ungleichheiten sind zu hinterfragen und möglichst zu beseitigen. Das Prinzip der Rechtsgleichheit ist nicht nur von Gerichten anzuwenden, sondern muss bereits aus den politischen Prozessen und Entscheidungen ersichtlich sein. In heutigen Tagen ist überdies eine vertiefte wirtschaftsethische Betrachtung vonnöten, damit Fragen der gerechten Gesellschaftsordnung geklärt werden können. In unserer zunehmend digitalisierten Welt ist ein besonderes Augenmerk auf die Informationsgerechtigkeit zu richten.
Schutz der Religions-, Glaubens- und Gewissensfreiheit. Obwohl die meisten Länder der Welt diese Freiheiten in ihren Verfassungen garantieren, werden nach wie vor weltweit Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt – auch Christen, welche die am meisten verfolgte religiöse Gruppe in der Welt sind. Es ist selbstverständlich, dass die Religionsfreiheit auch für Minderheiten in der Schweiz gilt. Insgesamt werden religiöse Menschen von der Gesellschaft kritischer betrachtet. Damit werden persönlicher Glaube und Spiritualität eher zur Privatsache und tendenziell wird erwartet, dass religiöse Fragen den politischen Diskurs nicht beeinflussen. Überraschenderweise sind es aber genau diese ganz einzigartigen und vielfältigen Erfahrungen von bestimmten Menschen mit ihrem bestimmten Glauben, die Glaubwürdigkeit und Vertrauen in den Dialog einbringen und damit uns Menschen einander näherbringen. Deshalb wird sich CPA auch für Glaubens- und Gewissensfreiheit in der Schweiz engagieren.
Bewahrung der Schöpfung – Die Schöpfung ist Leihgabe Gottes an den Menschen und nicht sein Eigentum. In den Schöpfungsberichte der Bibel haben die Menschen eine dreifache Aufgabe: Beherrschen, bebauen und bewahren. Darin zeigt sich eine Grundspannung: Beherrschen und Bebauen erlauben die Gestaltung und das Ausüben von Macht, Bewahren zeigt eine Begrenzung an.
Bewahrung der Schöpfung. Auf der Basis des christlichen Verständnisses von der Verantwortung gegenüber der Schöpfung wird sich CPA in die gesellschaftlichen Debatten um Energie, Mobilität, Raumplanung und Ressourcen einbringen. Speziell wird er sich für ökologische Nachhaltigkeit und einen haushälterischen Umgang mit natürlichen Ressourcen einsetzen.
Subsidiarität – Die Gesellschaft besteht aus unterschiedlichen Ebenen und Einheiten. Für eine gerechte Gesellschaft ist es deshalb wichtig zu fragen, wie sich das Ganze zu seinen einzelnen Gliedern verhält. Ziel ist die Förderung des Gemeinwohls. So soll die Hilfe des Ganzen für seine Glieder eine Hilfe zur Selbsthilfe sein. Arbeiten sollen auf jenen Ebenen erledigt werden, die dazu in der Lage sind und nicht unnötig nach oben oder unten delegiert werden. Grundsätzlich haben grössere Gebilde im Dienste der untergeordneten Strukturen zu stehen. Subsidiarität bedeutet aber auch, dass alles, was der Einzelne (oder die Gruppe) tun kann, diesem (dieser) nicht entzogen werden darf. Machtakkumulation und Kompetenzansammlungen sind kritisch zu hinterfragen.
Arbeitsweise
Wir verpflichten uns zu folgender Arbeitsweise:
Fairness: Die CPA-Mitglieder argumentieren und arbeiten im Politischen anwaltschaftlich und sachbezogen. Die seriöse Überzeugungsarbeit und nicht das Herabsetzen der Andersdenkenden ist das Merkmal ihrer Positionen.
Wahrheit: Weil die politischen Auseinandersetzungen oft von Versprechungen leben, halten die CPA-Mitglieder das, was sie versprechen. Sie gehen von der Begrenztheit und Fehlerhaftigkeit des Menschen aus. Sie bemühen sich, genügend fundierte Informationen zu erhalten, um auch die eigenen Positionen kritisch zu hinterfragen.
Integrität: Die CPA-Mitglieder wollen in Finanzfragen und auch sonst ein vorbildliches Verhalten an den Tag legen. Sie sind transparent, betreiben keine Vetternwirtschaft und respektieren den freien Willen der Entscheidungsträger. Sie wollen der Bevölkerung und nicht sich selbst dienen.
Demut: Die CPA-Mitglieder wissen um die Vorläufigkeit von Entscheidungen in allen Lebensbereichen und leben Demut. Dabei beachten sie die Grenzen des Machbaren und glauben, dass Gott und nicht die Menschen für das Erreichen der Ideale zuständig ist.
Nächstenliebe: Die politische Arbeit, wie die CPA-Mitglieder sie leisten, soll geprägt sein von Respekt und der Liebe zu den Mitmenschen, deren Wohl in der Gemeinschaft sie im Auge behalten. Die CPA-Mitglieder sehen es als ihre Pflicht an, dem Guten allenfalls auch gegen die eigenen Interessen zum Durchbruch zu verhelfen. Das Motiv der Solidarität begrenzt das nach egoistischen Zielen ausgerichtete Handeln.
Glauben
Organisationen und Personen, die Mitglieder sind oder mitarbeiten, bekennen sich zum Apostolischen Glaubensbekenntnis.
Themenbereiche
Grundsätzlich ist es das Ziel und die Bereitschaft der CPA, Themen aufzunehmen, die in der politischen Agenda auftauchen, zum Beispiel Waffenexporte, Ehe für alle, etc. Zudem gibt es Themenbereiche von ständiger Bedeutung:
• Soziale Gerechtigkeit
• Glaubens- und Gewissensfreiheit Schweiz
• Umwelt, Schöpfungsbewahrung
• Bildung, Kultur, Wissenschaft
• Religionsfreiheit international (Bsp. AGR)
• Menschenwürde / Ethik in Politik, Wirtschaft, Gesundheits- und Sozialwesen
• Massstäbe zur Beurteilung gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen
• Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe
Auszüge aus der konsolidierte Version des CPA Basispapier, das durch die Gründungsversammlung von CPA am 20.05.2019 genehmigt wurde.
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Statuten
Basispapier