Die Position wird von den folgenden Organisationen unterstützt: Freikirchen.ch, Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES, Siebenten-Tags-Adventisten.
Fakten und Argumente zur Unterstützung von Postulat 23.3883 (Jost) : «Ehen, Partnerschaften und Paare stärken – davon profitiert die Gesellschaft insgesamt»
Das Postulat verlangt, dass der Bundesrat:
– einen Überblick der existierenden Massnahmen im Bereich der Unterstützung von Paaren erstellt;
– eine quantifizierte Abschätzung der allgemeinen Kosten von Trennungen zwischen Paaren (Ehe, Partnerschaften, Konkubinate) vornimmt.
Es wurde eingereicht durch Marc Jost (EVP) und wird von 15 weiteren Nationalräten unterstützt (Grüne (1), SP (1), GLP (1), EVP (2), die Mitte (5), FDP (1), SVP (3), EDU (1)).
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ZAHLEN
Über 60% der Bevölkerung leben in einer Partnerschaft (gemeinsamer Haushalt): ¾ der Paare leben in einer Ehe, und ¼ in einer Konsensualpartnerschaft. (BFS)
Im Jahr 2022 gab es 40 938 Heiraten (+ 199 eingetragene Partnerschaften) und 16 201 Scheidungen. (BFS)
41% der Ehen werden im Laufe der Zeit geschieden. (BFS)
13% der Kinder (= ca. 200 000) leben mit einem alleinerziehenden Elternteil. In 84% der Fälle leben die Kinder mehrheitlich bei der Mutter. (BFS)
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ARGUMENTE
• Gesunde Paare, gesunde Gesellschaft
Zufriedenheit: Der Anteil der Personen, die mit ihrem derzeitigen Leben sehr zufrieden sind, beträgt bei alleinlebenden Personen unter 65 Jahren und solchen, die in einem Haushalt mit nur einem Elternteil leben, 24%. Bei Personen, die in einem Paarhaushalt mit oder ohne Kinder leben, sind es deutlich mehr (38% bzw. 41%). (BFS, 2021)
Gesundheit: Personen in Haushalten von Alleinerziehenden und Alleinlebenden geben zu 75 bzw. 78% an, dass sie eine gute oder sehr gute Gesundheit haben. Personen, die in Paarhaushalten mit oder ohne Kinder leben, bejahen dies etwas stärker (83% bzw. 81%). (BFS, 2021)
Wirtschaft: Verschiedene Studien zeigen auf, dass starke und stabile Paare einen direkten Einfluss auf das wirtschaftliche Wachstum haben. (Z.B. «Strong Families, Prosperous States», American Entreprise Institute, 2015)
Wohlergehen der Kinder: Dieses hängt stark von der Beziehungsqualität und der Konfliktfähigkeit der Eltern ab. (EKFF, 2022)
Häusliche Gewalt: Bei gesunden Paarbeziehungen ist das Gewaltrisiko viel kleiner. (Infoblatt BFS: Zahlen zu häuslicher Gewalt in der Schweiz)
• Gesunde Paare
=> weniger Trennungen
=> weniger alleinerziehende Eltern
=> weniger Sozialkosten
Alleinerziehende Eltern sind laut BFS besonders verletzlich. 21% beziehen Sozialhilfeleistungen. Das ist deutlich mehr als bei anderen Haushaltsformen. Für alleinerziehende Elternteile ist es oft schwierig, familiäre Verpflichtungen und Erwerbstätigkeit miteinander zu vereinbaren. (BFS, 2021; siehe auch BASS, 2023)
• Gesunde Paare, entspannter Wohnungsmarkt
Trennungen belasten den Wohnungsmarkt, weil sich dadurch der Bedarf an Wohnfläche erhöht.
Zudem sind alleinerziehende und alleinlebende Personen im Durchschnitt unzufriedener mit ihren Wohnbedingungen. (BFS, 2021)
• Vorsicht ist besser als Nachsicht
Viele Massnahmen – oft auch dank öffentlichen Mitteln – konzentrieren sich zu Recht darauf, die negativen Folgen von problematischen Trennungen zu vermindern, insbesondere wenn Kinder betroffen sind. Ob Dienstleistungen für die Stärkung von gesunden und zueinanderhaltenden Paaren (Therapie, Beratung etc.) schweizweit genügend verbreitet und zugänglich sind, erhielt bisher zu wenig Aufmerksamkeit.
→ Aus diesen Gründen unterstützen wir das Postulat 23.3883