Jugendurlaub fördert gemeinnützige Tätigkeiten und Ehrenamt

Die Position wird von den folgenden Organisationen unterstützt: Freikirchen.ch; Schweizerische Evangelische Allianz (SEA-RES); Siebenten-Tags-Adventisten; Stiftung Heilsarmee Schweiz

 

Fakten und Argumente zur Unterstützung der Motionen 23.3734 (Schneider Schüttel) und 23.3735 (Riniker) : «Stärkung des Jugendurlaubs von einer auf zwei Wochen»

 

AUSGANGSLAGE

Gemäss Art. 329e des OR haben alle Angestellten und Lernenden unter 30 Jahren, die sich ehrenamtlich für die Jugendarbeit in einer Organisation im kulturellen, sportlichen oder sozialen Bereich engagieren, Anspruch auf fünf zusätzliche (unbezahlte) Urlaubstage pro Jahr.

→ Die Motionen 23.3734 und 23.3735 möchten diesen Jugendurlaub auf zwei Wochen (10 Arbeitstage) verdoppeln. Der Bundesrat empfehlt dem Parlament eine Annahme.

→ Das von den Jugendlichen erbrachte ehrenamtliche Engagement, insbesondere für Jugendlager, die häufig länger als nur eine Woche dauern, wird oftmals in deren Ferien geleistet.

→ Der Jugendurlaub wurde 1991 aufgrund einer Petition der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) eingeführt. Auch die vorliegenden Motionen werden von der SAJV unterstützt.

 

TÄTIGKEITEN WÄHREND EINES JUGENDURLAUBS

– Leitende Tätigkeit: Durchführung, Vorbereitung und Organisation von Gruppenveranstaltungen, Diskussionsabenden, Wochenendaktivitäten, Lagern und Kursen; Leiten einer Lager- und Kursgruppe als J+S-Leiterin oder -Leiter

– Betreuende Tätigkeit: Verantwortung für eine Lagerküche; Betreuung von Menschen mit Behinderung oder Animation in Jugendtreffs

– Beratende Tätigkeit: Tätigkeit als J+S-Expertin oder J+S-Experte; Tätigkeit als Fachexpertin oder Fachexperte, Ausbildnerin oder Ausbildner, Instruktorin oder Instruktor

– Ausbildungskurse und Weiterbildungsmodule

(Quelle: J+S)

 

ARGUMENTE

• Ehrenamt fördern: Das Ehrenamt und die Freiwilligenarbeit sind wichtige Aspekte der Schweizer Kultur und sollen weiterhin gefördert werden. 619 Mio. Std. (= 1,6 Stunden pro Person und pro Woche) an Freiwilligenarbeit wurden insgesamt in der Schweiz im Jahr 2020 geleistet. Die Beteiligungsquote beträgt 41%. (BFS)

Der Wert der freiwilligen Jugendarbeit kann nicht hoch genug geschätzt werden: Damit werden gemeinnützige Tätigkeiten im Bereich des Sports, der Kultur und des Sozialen geleistet, die der Staat kaum übernehmen könnte. Sie trägt zudem zu sozialer Verantwortung und Kohäsion bei und ist auch für die persönliche Entwicklung und soziale Integration sehr wertvoll.

Die Verstärkung des Ehrenamtes ist auch eines der beiden Ziele der J+S Agenda 2025.

• Mangel an Freiwilligen begegnen: Das von den Jugendlichen erbrachte freiwillige Engagement, insbesondere für Jugendlager, die zum Teil länger als nur eine Woche dauern, muss dadurch oftmals in deren Ferien geleistet werden.

Leider wird es zunehmend schwieriger, leitende, betreuende und beratende Personen zu finden, die sich bis zum vollendeten 30. Lebensjahr unentgeltlich im Rahmen ausserschulischer Jugendarbeit in einer kulturellen oder sozialen Organisation engagieren.

• Kompetenzen entwickeln: Der Jugendurlaub ermöglicht es den Jugendlichen, persönliche, soziale, strategische und methodische Kompetenzen zu entwickeln. Diese sind sowohl für ihr weiteres Leben allgemein prägend als auch für ihre beruflichen Tätigkeiten ein grosser Mehrwert.

• Arbeitende Jugendliche nicht benachteiligen: Der Jugendurlaub ermöglicht es, Jugendlichen im Arbeitsleben gegenüber ihren Altersgenossen, welche noch eine höhere schulische Ausbildung absolvieren, vergleichbare Möglichkeiten zu bieten.

 

→ Aus diesen Gründen empfehlen wir dem Parlament, die Motionen 23.3734 und 23.3735 anzunehmen.

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